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Es klebt ganz doll und geht nicht ab

Wir kaufen ziemlich oft Bio, und bei Bioprodukten im Glas oder in der Flasche ärgere ich mich regelmäßig über die Klebeetiketten. Denn manche will ich nach dem Benutzen entfernen, um Glas oder Flasche neu beschriften und wiederverwenden zu können. Dafür kaufe ich sogar extra hübsche Gläser und Flaschen. Aber genau wie bei Nicht-Bio-Produkten gehen die Originaletiketten nur in den wenigsten Fällen einfach ab. Stattdessen passiert das:

Der arge Normalfall zum Mitwelken

Zuerst entferne ich die oberste Papierschicht, die glänzend und kaum wasserdurchlässig ist, mit einem Spachtel. Das heißt, ich versuche, sie zu entfernen, wobei ich sie immerhin zerkratze und teilweise zerfleddere. Dann versenke ich das Glas in einem Topf, den ich mit heißem Wasser und drei Tropfen Spülmittel fülle, und lasse es einweichen.

Nach einer halben Stunde lässt sich die restliche Oberschicht im Idealfall abziehen oder vollends abspachteln. Zurück bleibt die darunterliegende Klebeschicht, die ich zuerst mit Haushaltsbenzin anlöse und dann mit warmem Wasser, Spülmittel und mechanischer Arbeit (z. B. Stahlwolle, Bandschleifer oder Tunnelfräse) entferne. Anschließend kommt das Glas in die Spülmaschine, und wenn es da wieder rauskommt, ist es fertig zum Neugebrauch.

Liebe Bioleute: Das finde ich kacke. Weil es elende, überflüssige Arbeit ist, die Wasser verschwendet, umweltschädliche Lösemittel erfordert und Haut wie Intelligenz beleidigt. Und jetzt erzählt mir bloß nicht, ich hätte das Glas ja wegwerfen und für mein Neubefüllprojekt ein neues, leeres Glas kaufen können, extra für Hausfrauen zum Einmachen gemacht und mit lustigen Lachkirschen, Schnörkeln und Sprüchen à la „Home made with love“ auf dem Deckel!

Was ist hier überhaupt das Problem? Und warum eigentlich?

Thüringer Landgarten hat’s drauf:
Leckerer Rotkohl, wasserlösliches Etikett.

Ein einfaches Papieretikett, festgepappt mit etwas Wasserlöslichem wie Tapetenkleister, einem umweltfreundlichen, nachwachsenden Cellulosepapp, den man sich in Zeiten der Apokalypse auch aufs Butterbrot schmieren könnte, ohne davon krank zu werden, würde doch völlig ausreichen. Wozu soll denn so ein Etikett überhaupt noch halten, nachdem der Inhalt aufgebraucht ist? Ein korrektes Bioetikett müsste spätestens fünf Minuten nach dem Entleeren des Gebindes seine Haftkraft freiwillig aufgeben.

Ich habe noch ein Zusatzargument in eigener Sache, das wiegt zwar nur für mich, dafür aber doppelt: Jedes Mal, wenn ich mit Spachtel, heißem Wasser, Spülmittel, Benzin und erheblichem Zeitaufwand ein Bioetikett entferne und mich dabei über den jeweiligen Hersteller ärgere, höre ich ganz hinten in meinem Kopf eine Stimme, die mir sagt, es könnte ja auch an mir liegen.
Etwa so:

Der kleine Einwand aus dem Tante-Christine-Laden

Während ausgefuchstere Biokonsumenten wissen, dass man Klebeschilder auf Biogläsern lediglich eine halbe Minute mit dem Föhn erhitzen, in die Sonne drehen oder mit der Klangschale in Cis beschallen muss, um das Etikett nicht nur abzulösen, sondern gleich klimaneutral in seine Moleküle zu zerlegen und verpuffen zu lassen, operiere ich immer noch mit Benzin und erzähle das auch noch öffentlich im Internet. Nur weil ich keine Veganermagazine, Frauenbücher oder Zeitgeist-Einmachblogs lese, in denen die entsprechenden Tricks regelmäßig präsentiert werden, von Frauen für Frauen, in Wort und Bild, zwischen tollen Ideen mit Kreidefarbe und dem Comeback der Serviettentechnik.
Unmögliche Vorstellung!

Das Fazit mit Zaunpfahl und Umweltaspekt

Falls das so sein sollte, würde ich mich wenigstens über einen entsprechenden Hinweis auf dem Etikett freuen. Und hätte den Bioleuten mit diesem Text immerhin noch kleinlaut, aber bestimmt den Vorwurf gemacht, bei den Benutzerhinweisen nicht an mich gedacht zu haben. Also in Zukunft bitte anders kleben oder den Etikettentrick der Eingeweihten mit aufdrucken. Das bisschen mehr Druckerschwärze würde der Umwelt nicht schaden, sondern beim Benzinsparen helfen, was immer gut ist, und außerdem das Wissen in der Welt vermehren, was zumindest manchmal nützt.

 

 

 

Kategorie: Cüche und Cultur, CColumne

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