Oberhausen, die Stadt mit den besonderen Dativ
Im Ruhrpott wird kein Dialekt gesprochen, sondern Slang.
Slang ist das hiesige Dialektwort für Mundart, aber das wollen die Ruhris nicht hören.
Besonders auffällig an Oberhausen ist der lokale Dativ, den es nicht gibt.
Stattdessen wird traditionell irgendwas geschrieben, vor allem in der Gastronomie, für deren Speisekarten und -tafeln rund 80 % der hier erzeugten Schreibfehler verwendet werden.
Dativ-Akkusativ-Folgen werden auf eine Art verbastelt, die vermuten lässt, dass der Akkusativ ebenso entbehrlich, jedoch aus Höflichkeit anzudeuten sei.
Die Grammatik hat Kirmes …
Schnitzel gibt es mit frischen Salat oder überbackenen Käse, Brötchen mit gekochten und roher Schinken, Suppe mit Steinpilze nach Hausmann’s Art und auf Wunsch alle Gerichte ohne Milchprodukten.
Dem Gast schmeckt die Wurst auch mit Phosphate, und hat er nicht genug Geld in sein Portemonnaie, schickt er nach seine Perle, die bringt das schnell bei und kriegt ein Extrakuss dafür.
… aber beim Sprechen fällt es kaum auf.
Slang führt häufig zu verfrühten Wortendungen, durch die entscheidende Schlusslettern verschwimmen oder klanglos entfallen.
Den geschriebenen Oberhausener Dativ verdanke ich jedoch schon viele fröhlichen Momente und möchte ihn daher mit diesen Beitrag ein Denkmal setzen.
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